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Der Triumph der Landeskarten: Dufour und das Bundesamt für Landestopographie

In der Zeit zwischen 1850 und heute gibt es in der Schweiz seit der Gründung des Bundesamtes für Landestopographie drei offizielle Kartenwerke: die Dufourkarte, die Siegfriedkarte und die Landeskarte; sie alle tragen zum weltweiten Ruhm der Schweizer Kartografie bei.
In der Zeit zwischen 1850 und heute gibt es in der Schweiz seit der Gründung des Bundesamtes für Landestopographie drei offizielle Kartenwerke: die Dufourkarte, die Siegfriedkarte und die Landeskarte; sie alle tragen zum weltweiten Ruhm der Schweizer Kartografie bei.

Oberstquartiermeister Guillaume Henri Dufour gründete 1838 das « Bureau topographique fédéral » in Carouge bei Genf. Das Amt publizierte von 1845 bis 1865 auf 25 Blättern die Topographische Karte der Schweiz (Dufourkarte) im Massstab 1:100 000. Die beiden ersten Blätter (Genf und Wallis) der im Kupferdruck produzierten, schraffierten und mit einer Nordwestbeleuchtung versehenen Karte erschienen bereits 1845. Sie legten den Grundstein für den Weltruhm der Schweizer Kartografie. 

Im Kontext der Industrialisierung traten 1868 zwei Bundesgesetze in Kraft, welche die Weiterführung topografischer Aufnahmen der nun in Bern ansässigen Landestopographie ermöglichten. Hermann Siegfried leitete die Produktion des Topographischen Atlas der Schweiz (Siegfriedkarte), der zwischen 1870 und 1926 in den Massstäben 1:25 000 (Mittelland, Jura, Südtessin) und 1:50 000 (Alpen) publiziert wurde. Das Werk war dreifarbig und wies Höhenlinien sowie ein dichteres Netz an Bezugspunkten auf. Die Höhenangaben bezogen sich auf den Findling im Genfer Seebecken, den «Repère Pierre du Niton». Lob erhielten die Felsdarstellungen von Fridolin Becker und Xaver Imfeld.

In den international angespannten 1930er Jahren begann die Landestopographie mit der Produktion der Landeskarte und versorgte so die Schweiz mit einem einheitlich gestalteten Werk in den Massstäben 1:25 000 bis zu 1:100 000. Das Referenznetz wurde erneuert und die Höhenbestimmung angepasst. In der Produktion kamen die terrestrische Fotogrammmetrie, das Korrektostatplattenverfahren und Luftbildmessungen zur Anwendung. Die Reproduktion erfolgte ab 1953 mittels Schichtgravur auf Glas. Das Angebot an unterschiedlichen Karten wurde kontinuierlich erweitert, und ab 1992 wurden Karten auch in digitaler Form angeboten. 2008 trat das neue Geoinformationsgesetz in Kraft, das swisstopo mit den Grundlagen für die heutigen Aufgaben versorgt und als modernes Geodatenzentrum der Schweiz mit zahlreichen Funktionen positioniert.

Originalvermessung der Dufourkarte der Region Sitten 1:50 000, 1841 (swisstopo)
Dufourkarte. Ausschnitt aus dem Blatt Vevey/Sitten, 1:100 000, 1844 (MV-Sitten, BCV KF-1008, swisstopo)
Siegfried-Karte. Ausschnitt aus dem Blatt Sitten 1:50 000, 1880 (MV-Sitten, BCV KD-1000, swisstopo)
Landeskarte. Ausschnitt aus dem Blatt Sitten, 1:25 000, 2004 (MV-Sitten, BCV KF-1007, swisstopo)
Im Bundeshaus werden die Besucher nun von einer kartografischen Darstellung der Schweiz in Form der Dufourkarte begrüsst, die zeitgleich mit der Entstehung des Bundesstaates entstand.
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